Kaum zu glauben, aber es ist schon wieder über zehn Jahre her, dass mich Regisseur Nicolas Winding Refn und Ryan Gosling eiskalt erwischten. Es war ein ganz normaler Tag im Januar 2012, an einem verregneten Donnerstag. Und wie jeden Donnerstag war ich auf dem Weg ins Kino, der Film heute Abend, war Drive von Nicolas Winding Refn, bis dahin für mich ein völlig unbekannter Regisseur, denn ich hatte weder die Pusher Reihe, noch Bronson oder Valhalla Rising gesehen. Das sollte sich sehr schnell ändern, doch davon ahnte ich noch nichts, denn hätte ich gewusst was mich da gleich die nächsten 100 Minuten erwartet, hätte ich vermutlich vor Vorfreude wochenlang nicht schlafen können.
Ryan Gosling spielt den namelosen Stuntman und Automechaniker, der sich nebenberuflich als Fluchtwagenfahrer ein paar Dollar dazu verdient. Ein Mann weniger Worte, und noch weniger zwischenmenschlicher Beziehungen, sieht seine ganze Welt aus den Fugen geraten als er sich in seine Nachbarin Irene (Carey Mulligan) verliebt. Die Junge Mutter ist, seit ihr Mann im Gefängnis sitzt auf sich allein gestellt und muss sich ohne seinen Vater um ihren jungen Sohn Benicio kümmern. Driver und Irene entwickeln über wenige Tage hinweg, eine innige Beziehung und sie scheinen für einander bestimmt zu sein, doch dann wird Benicio's Vater Standard (Oscar Isaac) überraschend aus dem Gefängnis entlassen. Standard scheint allerdings ein paar nicht so angenehme Bekanntschaften im Knast gemacht zu haben und schuldet denen eine Menge Schutzgeld. Als Wiedergutmachung soll er ein Pfandleihhaus überfallen. Sollte er den Job nicht erfolgreich ausführen, drohen die Gangster ihm damit, Irene und Benicio etwas anzutun. Driver bietet sich daraufhin als Fahrer für den Job an, doch das Ganze geht nicht so reibungslos über die Bühne wie seine bisherigen Jobs.
Drive zieht einen von der ersten Minute in seinen Bann, angefangen Newton Thomas Sigel's meisterhafter Kameraführung, über den exzellenten Soundtrack, bis hin zu den Durchweg gelungenen schauspielerischen Leistungen, allen voran Ryan Gosling, der hier die beste Steve McQueen Imitation abgibt die ich je gesehen habe.
Ein Blick auf die Fakten:
● Originaltitel: Drive
● Regie: Nicolas Winding Refn
● Darsteller: Ryan Gosling, Carey Mulligan, Oscar Isaac, Bryan Cranston
● Erscheinungstermin: 20.10.2023
● Produktionsjahr: 2011
● Produktionsland: USA
● FSK: Ab 18 Jahren
● Filmlänge: 100 Minuten
● Sprachen: Englisch, Deutsch
● Tonformat: Englisch, Deutsch DTS-HD Master Audio 5.1
● Bildformat: UHD-BD: 2,40:1 (2160p, Dolby Vision, HDR10) / BD: 2,40:1 (1080p)
● Untertitel : Englisch für Hörgeschädigte, Deutsch
Nun erscheint Drive abermals als UHD-BD, die sich aber vom Mediabook von 2021 in technischer Hinsicht nicht unterscheidet. Muss sie auch nicht, denn die Scheibe hat es ordentlich in Sich und bietet ein Bild was sich sehen lassen kann. Gestochen scharfe Bilder tolle Farben dank Dolby Vision, all das macht einen ohnehin genialen Film, nur noch besser. Beim Ton ist die UHD-Fassung identisch zur HD-Fassung, da gab es aber noch nie was zu meckern denn Drive war nicht umsonst 2012 für den Oscar im Sound-Editing nominert, den er wie ich finde zu Unrecht nicht bekommen hat. Wenn man auf das Mediabook verzichten kann, kann man auch hier wieder ohne Bedenken zugreifen und alle die Drive nicht kennen sollten sich schämen.
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