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El Conde - Eine chilenische Vampirgeschichte

Autorenbild: DennisDennis

Mit El Conde stellt Pablo Larraín die Frage: "Was wäre wenn, Augusto Pinochet seinen Tod nur vorgetäuscht hätte und obendrein ein 250 Jahre alter Vampir wäre?" Klingt absurd? Ist es auch.


Zu Beginn ein wenig Geschichtsunterricht, denn wer hat schon chilenische Geschichte, der 70er-90er Jahre auf dem Schirm?

Augusto Pinochet war ein General der Chilenischen Armee und kam 1973 durch einen Staatsstreich an die Macht, was folgte waren fast zwei Jahrzehnte voller Menschenrechtsverletzungen, unter anderem tausende Morde und zehntausende Fälle von Folter, sowie eine sehr große Menge entführter Regimegegner.


Dieses finstere Kapitel in der Geschichte Chiles fand teilweise am 11.03.1990, mit dem Wahlverlust Pinochet's gegen seinen Gegner und künftigen Präsidenten Patricio Aylwin, ein Ende. Pinochet blieb, durch die von ihm selbst während seiner Amtszeit verabschiedete Verfassung, noch bis 1998 Oberbefehlshaber der chilenischen Truppen, und hatte ein Amt als Senator auf Lebenszeit inne, welches ihm bis zu seiner Abschaffung im Jahr 2000, politische Immunität verlieh.

2001 wurde ihm der Prozess gemacht, er wurde jedoch wegen gesundheitlicher Gründe für nicht verhandlungsfähig erklärt. Er starb am 10.12.2006, ohne das er jemals für seine Taten zur Rechenschaft gezogen wurde.


Der Film zeigt uns den stark gealterten Pinochet, und erzählt uns seine Lebensgeschichte, von seinen Anfängen als Soldat in der Armee Ludwig des XIV., bis zu seinen Aufstieg zur Spitze der chilenischen Streitkräfte und seiner folgenden Diktatur.

Doch Pinochet ist mittlerweile mehr als 250 Jahre alt und des Lebens und des Vampirdaseins überdrüssig, und so lebt er abstinent und trinkt kein Blut mehr, in der Hoffnung endlich eines "natürlichen" Todes zu sterben. Um vor seinem Tod noch alles finanzielle zu Regeln lädt er seine fünf undankbaren Kinder ein um mit ihnen den Nachlass zu regeln.

Da es sich beim Vermögen des Grafen (wie er gerne genannt wird) um allerhand Scheinkonten und illegale Treuhandfonds handelt, wird auf Empfehlung einer seiner Töchter eine Buchhalterin mit ins Boot geholt. Zum Leidwesen seiner Frau und der anderen Erben, weckt diese in ihm neue Lebensgeister, doch nicht alles ist wie es scheint.


"El Conde" ist ein außergewöhnlicher Film in jeglicher Hinsicht, außergewöhnlich in seiner Idee des blutsaugenden Diktators, in seiner Entscheidung sich in Schwarz-Weiß zu präsentieren und vor allem liefern alle Schauspieler ab, allen voran Alfredo Castro als Fyodor, der weißrussische, sadistische Butler des Grafen.

Der Film lahmt ein wenig im 2. Akt, aber der wunderbar erzählte Start von "El Conde" und das absolut fulminante und chaotische Ende machen sehr viel Spaß.

Ich kann jedem der auf politische Satiren, sowie etwas andere Vampir-Filme wie "5 Zimmer Küche Sarg"("What we do in the Shadows") steht, "El Conde" nur ans Herz legen.




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